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Heilige Wandlung
Der Altar ist durch das Mysterium (Geheimnis) der Abendmahlstisch, an
dem Jesus mit seinen Aposteln seine Hinopferung am Kreuz durch seine
Worte kundtut: "Das ist Mein Leib!“ Er opfert sich in größtem Schmerz der
Ausspannung zur Annagelung auf dem Kreuz, opfert sich, beladen mit allen
Sünden derer, die sinnbildlich in den Hostien auf der Patene liegen, wie
für die Sünden aller Welt und aller Zeiten, dem himmlischen Vater. So
wird der sündenbeladene Heiland aufs Kreuz genagelt zu bitterstem Leiden
(der untere Teil von Christus)
und Sterben für uns: "Das ist Mein
Leib.“
Durch den Durchgang seines Todes nimmt der himmlische Vater durch den
heiligen Geist Jesus
(Oberkörper Christi)
nun verklärt als Opfergabe des Neuen Bundes der Liebe an und auf. Dabei
werden auch wir
(durch die angebotenen, kleinen Hostien dargestellt)
durch seinen heilenden Tod und seine Auferstehung auch in die Hände des
himmlischen Vaters übergeben. Wir sind durch Jesus in Gottes
liebestrahlender Hand Ergriffen! Ergriffen? Die ganze Kirche
(Menschen links vom Altar),
die Armen Seelen
(darüber)
und der ganze Himmel sind in heiligster Ehrfurcht durchdrungen von der
schenkenden, göttlichen Liebe.
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Wenn bei der heiligen Wandlung der Priester die
Worte “Das ist Mein Leib“
spricht, ist er nicht nur eins mit Jesus, sondern er geht durch dieses
Geheimnis unseres Glaubens in das Mysterium Christi hinein.
Diese Einheit ist so vollkommen, dass Jesus ganz
im Priester ist. Deswegen sagt der Priester nicht: “Das
ist Jesu Leib“, sondern, weil er ganz Werkzeug Jesu ist, spricht
Jesus durch den Mund des Priesters:
“Das
ist Mein Leib“ - “Mein
Blut“.
Durch dieses heilige Geschehen werden nicht nur
die 2700 km von uns nach Jerusalem, sondern auch die Zeit von 2000
Jahren überbrückt, so dass wir ganz in das Geheimnis von Jesu heiligem
Abendmahl hineingenommen, mit den Aposteln um Jesu Altar geschart sind,
in heiligster Anbetung auf den Knien verharren: Heilig, heilig, heilig.
Es liegt an uns, durch Betrachtung sich immer
tiefer in das Geheimnis hineinzubegeben, bis wir geistig mit den
Aposteln, mit den Engeln des Himmels im Heiligen Geist es
mit-er/eben, in heiligstem Einssein und in Ergriffenheit wie Maria.
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Zum Zeichen
wahrer, heiliger Wandlung der Opfergaben, zum Zeichen der Hingabe an den
himmlischen Vater lässt die Mutter Kirche den Priester die Hostie
erheben vor Maria, der Mutter Jesu, vor den gewandelten Aposteln und
Magdalena, vor den durch dieses Geheimnis unseres Glaubens gewandelten
Heiligen
(unmittelbar über den Köpfen der gläubigen Messeteilnehmer),
um das Credo zum Erlebnis zu machen.
So erfahren wir
wirklich den Himmel in Wahrheit hier auf der Erde im heiligen Messopfer.
Nur in heiligster
Hingabe kann der Mensch das erahnen und erfassen.
Der Mensch kann
dazu nur immer wiederholen:
"Heilig,
heilig, heilig bist Du.“
"In Deiner göttlichen Liebe willst
Du mich in dieses Geheimnis hineinnehmen zu unserer Heilung."
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Der Priester erhebt zum Zeichen des Glaubens und
zu heiliger Anbetung die gewandelte Hostie - Jesu heiligsten Leib.
Wir dürfen und sollen aber nicht mit unseren
Augen an der Hostie hängen bleiben, sondern mit unserem Geist und
unserer Seele versuchen, die Wahrheit zu erkennen:
Der Priester hebt dabei das Opferlamm Jesus
Christus allen sichtbar in seinem Kreuzesleiden wie durch seinen
Todesdurchgang in seiner Verklärung zum Vater empor. Es wird also nicht
nur durch die heilige Wandlung der Abendmahlssaal gegenwärtig, sondern
auch der Berg Kalvaria mit der Kreuzigung und den Ersterlebenden
(Sinn = Erst-Erlebenden!): Maria,
Johannes, Magdalena. Der Hauptmann bekennt nach Jesu Tod:
“Dieser
ist wahrhaft Gottes Sohn.“
Er, der Heide, spricht seinen Glauben aus, ist
innerlichst von dieser Wahrheit getroffen. Und wir? Bei der heiligen
Wandlung?
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Opfererlebnis der Seele bei der hl. Wandlung, das wir weder spüren, noch
mit unseren Augen sehen können, was sich aber doch im Geheimnis
vollzieht.
Vorne kniet ein gläubiger Mensch ganz dem Glaubensgeheimnis
geöffnet. Natürlich kann niemand seine Seele sehen.
(Seine Seele ist nur zeichnerisch angedeutet in den geistigen Flügeln
der Seele - links und rechts vom Körper des Menschen - wie dem geistigen
Kopf vor dem wirklichen Menschenkopf.)
Das Abendmahl-Licht bescheint die Seele. Die Strahlen seiner Kreuzwunden
treffen sie, prägen die Seele. Die Auferstehungsherrlichkeit Jesu lässt
sie aufleuchten und hineinnehmen in seine Himmelfahrt und Annahme beim
himmlischen Vater.
Von all diesen heiligen Stationen wird die in der heiligen Wandlung
mitlebende Seele erfasst, erleuchtet und gezeichnet. Auch das gehört zum
Geheimnis unseres Glaubens:
Gläubig sein durch das innere Miterleben der
heiligen Wandlung und Glaubenslicht für andere sein.
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Bei der Kniebeuge
des Priesters vor dem gewandelten Wein, dem Heiligen Blut Jesu, sollte
vor unserem Geiste auch der erschütternde, gegeißelte und gekreuzigte
Leib unseres Herrn Jesus Christus Leben werden, dass wir es wirklich
erkennen, was wir am Anfang der heiligen Messe bekannt haben: "Meine
Schuld, meine Schuld!"
An dieser Schau
und Erkenntnis soll und muss unsere Liebe zu Jesus wachsen und reifen
bis zur letzten Vollendung: Du
hast mich mit Deinem Blute erlöst, erkauft und geheiligt, dass unsere
Lebensvollendung zur gelebten Danksagung werde.
"Immer und überall sollt ihr Dank
sagen.“
Wie danken die
Armen Seelen, die ihre Himmelfahrt erfahren
(rechts
im Bild),
wie danken die Heere der Heiligen
(links)
in alle Ewigkeit und der ganze Himmel gibt dazu sein beseeltes,
jubelndes Amen!
Und wir bitten: Jesus, nimm alle Menschen und
Armen Seelen in die heilige Wandlung hinein zu ihrer Wandlung.
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