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1. Gebot:
Du sollst an den Einen
Gott glauben.
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Du sollst den Herrn
deinen Gott anbeten, ihm allein dienen und keine anderen Götter neben
mir haben. Im ersten Wort ist das Gebot des Glaubens, der Hoffnung und
der Liebe enthalten. Wir haben den freien Willen zu wählen zwischen Gott
und den Götzen die da sind: Geld, Vergnügen, Sex, Ansehen, Macht,
Wohlstand usw. Der Glaube an Christus und an seinen Vater schenkt uns
Liebe, Treue, Vertrauen, Friede, Hoffnung und Glück. Das Streben nach
Geld, Macht und Vergnügen bringt uns Neid, Streit, Unglück, Tod und
Zwietracht, und führt letztlich zum Krieg zwischen ganzen Völkern. Das
erste Gebot Gottes will, dass wir an den Einen wahren Gott glauben, auf
ihn hoffen, ihn über alles lieben und ihn allein anbeten.
Es genügt nicht, den
Glauben nur im Herzen zu haben; man muss den Glauben auch bekennen und
nach demselben leben. Der Heiland sagt: "Wer mich vor den Menschen
bekennt, den werde ich vor meinem Vater bekennen, der im Himmel ist; wer
mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem
Vater verleugnen, der im Himmel ist." (Matth. 10,32,33)
So hoffen wir auf die
Gnade der Verzeihung und auf die ewige Seligkeit. Christus lehrte:
"Bittet und ihr werdet empfangen, suchet und ihr werdet finden, klopfet
an und es wird euch aufgetan.
Alles was ihr den
Vater in meinem Namen bittet wird er euch geben." Es gibt keinen
hoffnungslosen Fall, es ist nie zu spät umzukehren. Christus ist auf die
Erde gekommen um die Sünder zu erretten. So dürfen wir nach echter Reue
und gutem Vorsatz auf die Gnade der Verzeihung hoffen für alle unsere
Fehler und Sünden.
Die Liebe wäre die
Lösung für alle Probleme, die von der Wissenschaft nicht gelöst werden
können. Christus hat es uns vorgezeigt in seinem Leben und Sterben. Noch
beim Sterben am Kreuz hat er gesagt: "Herr
vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun" und hat uns damit
gezeigt, was Feindesliebe bedeutet.
Lieben heißt:
verzeihen und um Verzeihung bitten können. Die Liebe und Treue gehören
zusammen wie Feuer und Flamme. Abtreibung, Krieg gegen die Ungeborenen,
Aufrüstung, Krieg gegen die Geborenen, sind die größten Sünden gegen das
Gebot der Liebe. Christus wird damit aufs tiefste verletzt und erneut
gekreuzigt. "Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir
getan"
2. Gebot:
Du sollst den Namen Gottes
nicht verunehren.
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Wie schnell und
unüberlegt werden heute Fluchworte gebraucht ohne sich dabei etwas zu
denken. Wie schnell wird Gott angeklagt, wenn jemand vom Schicksal
betroffen wird. Am Ende des Lebens wird jeder von uns vor den Richter
treten und für alles gerade stehen müssen, was er gedacht, geredet und
getan hat, dann wird er zu den Einen sagen: "Kommt ihr Gesegneten meines
Vaters!" und zu den Anderen: "Weg von mir ihr Verfluchten." Kaum einer
von uns möchte zur zweiten Gruppe gehören.
Wo die Verehrung des
Namen Gottes und der Glaube an Christus aufhört, fängt der Aberglaube
oder Unglaube an. Im Gebet des "Unser Vater" ist alles enthalten, was
die Menschen zur Vollkommenheit bringen könnte, doch nur wenn es mit dem
Herzen gebetet, statt nur mit dem Mund gesprochen wird kann es seine
volle Kraft entfalten. "Geheiligt
werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so
auf Erden. Vergib uns unsere Schulden wie auch wir vergeben…." Der
Glaube an diese Worte würde genügen um Friede auf Erden zu schaffen. Wie
viele Menschen beten dieses Gebet und sind sich der Worte kaum bewusst.
Seit die Menschen verlernt haben, im Gebet bei Gott um Schutz und Segen
zu suchen, flüchten sie zu den Sternen und suchen im täglichen Horoskop
und bei Wahrsagern Weisungen und Hilfe.
Spiritismus,
Satanismus, Hexerei, Talisman und Amulett werden zur Ersatzreligion.
Hinter diesen Pseudoreligionen aber verbirgt sich der Widersacher Gottes
oder Dämon, der sich ebenfalls bemüht Seelen für sich zu gewinnen.
Die Macht Gottes im
Gewissen des Menschen fehlt, seit man Gott aus der Welt verdrängt hat
und das Chaos wird immer mehr sichtbar: Der Zerfall der Familien, der
Mord an den Ungeborenen, Korruption, Kriminalität und Brutalität, der
Verfall der Sitten und der Moral usw. Eine Welt ohne Gott schaufelt sich
das eigene Grab.
Die echte
Gottesverehrung liegt in der Demut des Menschen. Demut ist der Mut zum
Dienen. Der demütige Mensch lügt sich nicht empor zum "kleinen Gott",
sondern anerkennt, wie sehr er radikal auf Gott angewiesen ist.
Den Frieden im Herzen
können wir nicht aus uns selber erhalten, ebenso die Liebe, Einsicht,
Treue und Vergebung kann uns nur von oben geschenkt werden. Nur ein
demütiger Mensch anerkennt seine Bedürftigkeit. Christus sagt: " Wenn
ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich
kommen".
3. Gebot:
Du sollst den Sonntag
heiligen.
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Am Sonntag ruh und
bete gern, der Sonntag ist der Tag des Herrn.
Der Mensch wird heute
überfüttert mit einer Flut von Worten und Reden, mit Bildern und
Sensationen, mit Fernsehprogrammen und Illustrierten, mit Radio und
Videogeräten, es ist ein pausenloses Trommelfeuer. Niemand kann das mehr
"verdauen" innerlich einordnen, beurteilen, überlegen, auswählen und
schadlos verkraften. Das unverdaute Zeug rumort in der Seele, den
Träumen, den Gedanken und Plänen dieser Konsummenschen. Ein Grossteil
der heutigen Menschen hetzt heute auch am Sonntag von einem Anlass zum
andern von einem Fest zum andern, von einem Sportanlass zum nächsten. Es
muss immer etwas los sein. Diese von der Hektik getriebenen Menschen
scheuen sich unbewusst vor der Stille, vor der inneren Ruhe, ja
letztlich fürchten sie sich vor sich selber. Es wird ihnen schon ganz
unheimlich, weil sie in der Stille das innere Gewissen oder Gott hören
könnten, der zu ihnen spricht, dass all diese Hektik am Sonntag nicht
recht und ganz verkehrt ist.
Was nützt es dem
Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber an seiner Seele Schaden
leidet und dabei sich selber verliert?
Das Dritte Gebot
verlangt, dass wir am Sonntag uns Zeit nehmen für Gott, Zeit für die
Stille, zum Nachdenken, zur Besinnung, zum Sonntagsgottesdienst, zum
Gebet.
Am Sonntag soll unser
Geist und unsere Seele zur Ruhe kommen, unser Herz soll auftanken und
wieder Wurzeln fassen bei Gott, denn er will uns seine Liebe schenken.
Unser Gebet soll in die Tiefe reichen bis der leergewordene Brunnen
unserer Seele wieder voll ist von Gottes Liebe, damit wir auch andern
davon weiterschenken können.
Dass wir Gott immer
näher kommen, erkennen wir an zwei Kennzeichen. Erstens wird die
Sehnsucht nach Gott immer grösser und zweitens wird das Bewusstsein
unserer Schuld gegenüber Gott immer deutlicher.
Solange die Menschen
auf der Flucht vor Gott sind, sagen sie "ich habe keine Sünden". Wenn
wir ein Gottesfreund geworden sind, wird unser Gebet oft in einer
Gewissens-Erforschung bestehen.
Das ist eine
wunderbare Art des Gebetes. Nehmen wir uns besonders am Sonntag Zeit und
schenken wir diese Zeit Gott, dies bringt Glück und Segen.
4. Gebot:
Du sollst Vater und Mutter
ehren, auf dass es dir wohl ergehe und du lange lebest auf
Erden.
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Wer ist uns so nahe
wie die eigene Familie, die eigenen Kinder, die eigenen Eltern, die
Geschwister, der Ehepartner. Die Familie ist die Quelle, aus der die
Liebe unter den Menschen immer neu geboren wird: die Liebe der Mutter zu
ihrem Kind, das sie in ihre Arme nimmt; die Liebe des jungen Mannes zu
seiner Frau; die Liebe des alt gewordenen Ehepaares, die einander treu
geblieben sind; die Liebe zu jenem Elternhaus, das im eigentlichen Sinn
"Heimat" des Menschen ist. Diese Liebe ist wie ein letzter Rest vom
verloren gegangenen Paradies. Kinder brauchen Gebet und Elternliebe,
dann blühen sie auf wie Blumen an der Sonne.
Ohne die Liebe könnte
der Mensch nicht leben. Sie ist ein Geschenk Gottes, ein Wunder, das
Gott nur selber wirken kann. Echte Liebe ist nicht käuflich, herzliche
Liebe ist kostenlos, sie ist sogar dem allerärmsten möglich. Das Glück
der Liebe ist nicht den Reichen reserviert, nicht den Mächtigen, nicht
den Studierten, sondern den Kindern. Liebe ist kinderleicht. Jeder kann
sie erwerben. Wer wirklich liebt, der hat einen Schatz gefunden, der
mehr wert ist als alles Gold und Geld. Wo Liebe ist, dort ist Gott, denn
Gott ist die Liebe.
(1Joh. 4, 8)Intakte
christliche Familien als kleinste Zelle des Staates sind Voraussetzung
für die Einhaltung des vierten Gebotes und damit auch Garant für eine
gut funktionierende Gesellschaft. In Familien, wo die Mutter zugunsten
ihrer Kinder auf persönliche Vorteile und Karriere verzichtet um sich
der schönsten Aufgabe, der Kindererziehung zu widmen, wo der Vater im
Beruf finanzielle Verantwortung übernimmt und den Kindern als wahres
Vorbild dient, fällt es den Jungen und Mädchen leichter, sich im
Wirrwarr und Strudel der heutigen Konsumgesellschaft zurechtzufinden.
Kinder die in einer
Familie mit intaktem Umfeld von Liebe, Geborgenheit, Vertrauen und
gegenseitiger Treue erzogen werden, sind besser gerüstet die Stürme des
Lebens zu meistern.
Solche junge Menschen
haben eher die Kraft, dem Zeitgeist des Egoismus mit einer Flut von Sex,
Alkohol und Drogen zu wieder stehen.
Wenn Kinder
aufwachsen ohne Gott und ohne Glauben, dann darf sich niemand wundern,
wenn sie entwurzelte Menschen werden, sich gegen die eigenen Eltern
erheben mit unbändigen Leidenschaften und übergroßem Ich.
Eine Jugend ohne Liebe wird kriminell. Schenken wir unseren Kindern Liebe und Geborgenheit!
5. Gebot:
Du sollst nicht töten.
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Wer also seinen
Nächsten (Frau oder Mann, Schwester oder Bruder, Kinder, Mutter oder
Vater) hasst, verurteilt, ausstößt, verhöhnt oder verachtet, verstösst
gegen Gott und seine Liebe und damit gegen das fünfte Gebot. Wer hasst,
kann nicht lieben und entfernt sich freiwillig von Gott. Je mehr sich
der Mensch von Gott entfernt, desto leichtfertiger wird das fünfte Gebot
missachtet. Mord, Selbstmord, Krieg und Totschlag sind die Folge der
Sünde gegen das fünfte Gebot. Christus hat uns in seinem Leben und
Sterben vorgezeigt, dass Liebe und Leiden zusammengehören, und es keine
Liebe ohne Leiden gibt. Darf
getötet werden um Leiden zu vermeiden?
Die Abtreibung der vielen Ungeborenen oder die aktive Sterbehilfe
bei Schwerkranken oder alten Menschen ist Angriff auf Leib und Leben und
damit krasse Missachtung des fünften Gebotes.
Man entfernt ungeborenes,
behindertes, krankes oder altes Leben. Materielle Gründe, oder die Angst
wegen eines evtl. Leidens sind heute oft entscheidend, ob man ein Leben
beenden oder erhalten will. Um das Leiden der Mutter zu vermeiden, oder
um das Leiden des Kindes zu verhindern, das vielleicht behindert geboren
wird, soll das Kind abgetrieben, getötet werden. Die logische Schwester
der Abtreibung jedoch ist die Euthanasie, das Töten der "Alten". Wenn es
immer weniger junge Menschen gibt, wer soll dann die "Alten" noch
pflegen? Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch kann dem Nächsten
Schaden zugefügt werden.
Der Heiland sagt:
"Wehe dem Menschen, der einem von diesen Kindern die an mich glauben
Ärgernis gibt, dem wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an den Hals
gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde." Denken wir an
die vielfältige Verführung und Schändung der heutigen Kinder und
Jugendlichen durch Presse, Radio, Fernsehen, Internet und Videos. Wie
tragisch muss das Gericht von Christus für diese Menschen wohl sein.
Beten wir vermehrt für unsere Mitmenschen und bitten wir um Verzeihung
für begangene Fehler. Verzeihen wir die Fehler unserer Nächsten, so wird
Christus auch unsere Fehler verzeihen. Christus sagte: "Liebet eure
Feinde". Wer es fertig bringt, Menschen zu lieben, die uns das Leben
schwer machen, ja uns gar hassen, ist nicht mehr fähig gegen das fünfte
Gebot zu verstoßen.
Allein den Betern
kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern aufzuhalten und
diese Welt den richtenden Gewalten durch ein geheiligt Leben abzuringen.
Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt, und Menschenhochmut auf
dem Markte feiert, indes im Dom die Beter sich verhüllen, bis Gott aus
unsern Opfern Segen wirkt und in den Tiefen, die kein Aug entschleiert
die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.
6. Gebot:
Du sollst nicht ehebrechen
- Du sollst nicht Unkeuschheit treiben.
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Christus wünscht für
uns ein reines Herz, das nur jene bewahren, die sich beherrschen,
Verzicht leisten und Gottes Gebote respektieren. Bei der Spendung des
Ehesakramentes heißt es: «Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht
trennen». Zum Schutze für Mann und Frau, sowie für die Geborgenheit der
aus einer christlichen Ehe hervorgehenden Kinder, setzte Christus das
Sakrament der Ehe ein und verlangt die Unauflöslichkeit der Ehe.
Satan versucht, und
es gelingt ihm immer wieder, die Menschen über den Sex von Gott zu
entfernen. Im Alten Testament waren es Sodom und Gomorrha und im Neuen
Testament ist das römische Reich, wegen lasterhaftem und unzüchtigen
Verhalten, zu Grunde gegangen. Pornografie zerstört die Beziehung zu
Gott und führt zu einer völligen Desorientierung und Sinnentleerung des
menschlichen Daseins. Wenn sich die Menschen nicht bald besinnen und
eine sittliche Reform herbeigeführt werden kann, wird auch das einst
christliche Abendland einen Niedergang erleben, wie es sich niemand
wünschen würde.
Ehescheidung,
Vergewaltigung, Abtreibung, Aids, Depressionen, Drogensucht oder gar
Selbstmord sind oft tragische Folgen von Verstößen gegen das 6. Gebot,
wie vorehelicher Geschlechtsverkehr, Ehebruch, gleichgeschlechtliche
Partnerschaft, Pornografie usw.. Verantwortliche von Presse, Radio und
Fernsehen tolerieren und propagieren den freien Sex, die Pornografie,
den «Seitensprung». Der Ehebruch ist aber das, woran die meisten Ehen
zerbrechen, woran Familien zerbrechen und woran die echte Liebe
zerbricht. Die systematische Zerstörung aller lebenswichtigen
Verhaltensnormen und Tabus, besonders des Schamgefühls zwischen den
Geschlechtern und im Sexualbereich führt zur Beseitigung des Gewissens
und damit zur Anarchie, Kriminalität und zum Verbrechen.
Echte Liebe kann warten, kann verzichten, kann sich beherrschen und ist treu und braucht weder Kondome noch Pillen. Christus sagte vor Maria Magdalena, der Ehebrecherin, zu den Pharisäern: «Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie». Christus hasst die Sünde, liebt aber den Sünder, der umkehrt. «Gehe hin und sündige nicht mehr», sagt er noch heute zu uns. Es ist nie zu spät zu bereuen, umzukehren und um Verzeihung zu bitten, um wieder ein reines Herz zu erlangen. Beten wir für unsere Politiker, damit diese den Mut aufbringen, der geistigen Umweltverschmutzung wieder vermehrt die Stirne zu bieten.
7. Gebot:
Du sollst nicht stehlen!
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Christus lehrte:
"Sammelt euch nicht Schätze hier auf Erden, wo Motte und Wurm sie
zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch
Schätze im Himmel. Denn wo dein Schatz ist, ist auch dein Herz. Der
kleine Unterschied vom Eigentumsbegriff: Ein gottloser Kommunist sagt:
"Was dein ist, ist auch mein"; er will die irdischen Güter alle
gleichmäßig verteilt sehen, oder diese dem Staate als gemeinsames Gut
übertragen. Der gläubige, liebende Christ sagt: "Was mir ist, gehört
auch dir"; er gibt vom Eigentum, das er redlich erworben hat an Arme und
Notleidende weiter.
"Du sollst nicht
stehlen!" lautet das klare und unmissverständliche Gebot Gottes. Immer
weniger Menschen befolgen die eiserne Grundregel für ein friedliches
Zusammenleben: Warenhausdiebstähle, Handtaschendiebstähle und
Autodiebstähle nehmen zu. Erpressung und Betrügereien sind an der
Tagesordnung. Wo ist unsere Ehrlichkeit geblieben? Wo unsere
Schuldigkeit, das Eigentum unserer Mitmenschen zu achten? Wo unser
Gewissensurteil über "mein" und "dein"? Wo bleibt unsere Rechenschaft
gegenüber Gott? Das Unheimliche und die verführerische Macht von Geld
und Reichtum wird in der Versuchungsgeschichte Jesu dargestellt: Der
Teufel führte ihn auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche
dieser Welt mit ihrer Pracht, dann sagte er zu Jesus:
"Dies alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst
und mich anbetest". Die Antwort von Christus war: "Weiche Satan, du
sollst den Herrn deinen Gott anbeten und ihm allein dienen!" Jeder
Mensch und jedes Volk muss sich entscheiden wen es "anbetet": Gott oder
das Geld? Solange Menschen sich für Gott entscheiden, haben sie Kultur.
Sie pflegen jene geistigen Werte, die Gottes Herrschaft begründen: Gebet
und Besinnung, Wahrheit und Liebe, Gerechtigkeit und Erbarmen. Sobald
sich ein Volk gegen Gott entscheidet und das Geld wählt, stirbt die
Kultur, stirbt der Glaube ab, die Familie zerfällt. Das üppige,
lustvolle Leben erweckt Habsucht, Neid und Geiz, erschlägt das Gewissen
und erstickt das Verlangen nach dem ewigen Heil in Gott. Lebe einfacher,
dann bist Du Gott näher! Schon heute spüren wir die furchtbaren Folgen
jener Art von Wirtschaft, die an den Segen des Geldes mehr geglaubt hat
als an den Segen Gottes. Die rücksichtlose Art zu wirtschaften zerstört
die Bodenschätze, die Umwelt, die Familien und die seelische Gesundheit.
Wir leben über unsere Verhältnisse. Befreien wir uns von den
vorgegaukelten Bedürfnissen, die uns versklaven.
Befreien wir uns von der Sucht nach materiellen Dingen, die unsere Seele nicht erfüllen können. Entscheiden wir uns für ein einfaches und bewusstes Leben, pflegen wir eine intakte, gottesfürchtige Familie, dann werden wir frei für jene Schätze, die kein Geld kosten, aber unsere Seele reich machen.
8. Gebot:
Du sollst nicht lügen.
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Im 8. Gebot geht es
nicht nur um Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit zwischen den Menschen,
sondern auch um das tiefe Verlangen des Menschen nach Erkennen von
Ursprung und Wahrheit. Jeder Mensch will die Wahrheit erkennen, deshalb
beginnt er eines Tages nach dem letzten Grund und Ziel seines Lebens,
nach Sinn und Verantwortung, nach Tod und Ewigkeit zu suchen.
Wahrheitssuche ist Gottessuche. Denn Gott selber ist jene tiefste und
letzte Wahrheit, die wir Menschen zu erkennen versuchen. Die Wahrheit
ist oft unbequem, aber heilsam. Sie zeigt uns, wo wir verkehrt handeln
und was wir in unserem Leben ändern müssten.
Christus sagte: «Ich
bin die Wahrheit und das Leben, wer an mich glaubt, wird leben auch wenn
er gestorben ist.» Wer die Wahrheit erkennen will, der muss nicht in
erster Linie Bücher lesen, sondern in erster Linie Gott treu werden. Wer
die Wahrheit liebt, ist offen und klar, ehrlich und treu, sich selber
und auch dem Nächsten gegenüber. Wo Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit
gepflegt werden, entstehen Vertrauen und Einsichten. Schwierigste
Probleme können gelöst werden.
Ein altes Sprichwort
sagt: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht und wenn er auch die
Wahrheit spricht. Der Teufel, als Vater der Lüge, flieht vor der
Wahrheit. Er will, dass wir Gott nicht sehen oder hören können.
Pharisäertum, Heuchelei, Schein und Täuschung sind seine Eigenschaften.
Er verdeckt Betrug und Falschheit mit Glimmer und Flittergold, damit man
den inneren trüben Seelenzustand nicht zu erkennen vermag. Er liebt die
Dunkelheit und flieht vor dem Licht, das Gott selber ist. Aus Hass,
Rachsucht oder Geltungsdrang verleumdet der Lügner andere Menschen oder
gibt falsches Zeugnis ab.
Jesus hat uns
gezeigt, wie die Wahrheit die Herzen der Menschen schonend erreichen
kann: Er zerbricht nicht das geknickte Rohr, sondern richtet es auf und
stärkt es! Er löscht nicht den glimmenden Docht aus, sondern will diesen
letzten Funken der Liebe entfachen zur brennenden Flamme.
Er sagt den Sündern
nicht ihre Frevel sodass sie verzweifeln, sondern er hilft ihnen
behutsam zur Einsicht. Paulus sagte: «Die Wahrheit wird dich frei
machen!»
Geben wir unseren
Mitmenschen Hoffnung, Hilfe und Trost, dann erst mögen wir ihnen die
Wahrheit zeigen, damit sie diese auch ertragen.
Gewöhnen wir uns an, über Mitmenschen nur Gutes, Positives und Schönes zu denken, so werden wir in Gesprächen auch nichts Schlechtes oder Unwahres über sie aussagen. Damit beachten wir die Regeln im 8. Gebot und es wird Glück und Zufriedenheit in unserer Seele einkehren.
9. Gebot:
Du sollst nicht begehren deines nächsten Frau / Mann.
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Es geht im 9. Gebot
um Sexualität und Liebe. Christliche Eheleute erleben die vorbehaltlose
eheliche Hingabe als gegenseitiges Geschenk, ein religiöses Ereignis,
wie es Papst Johannes Paul der II. sagte. Diese Liebe ist dauerhaft,
ehrfürchtig, rein und hat keinen Grund sich vor dem Angesicht Gottes zu
verbergen.
Gelöst von der Liebe
hingegen und bestimmt von blossem Begehren, verändert sich die
«Qualität» des Sexuellen. Das Wunder der Liebe weicht einem nur noch
frivolen, aufreizenden, verführerischen Zauber, es wird zum giftigen
Sirenengesang, der den Menschen zu seinem Verderben umnebelt, berauscht
und befleckt. Das was das Geheimnis der Liebe sein sollte, nimmt
unheimliche, im schlimmsten Fall dämonische Züge an. Wer sich ihm
ausliefert, wird taub für die Stimme der Liebe, sein Herz wird kalt, er
trägt etwas in sich, was mit der Liebe nicht mehr vereinbar ist.
Christus verurteilt
diese Sünden, jedoch nie den Sünder. Er nimmt oftmals Menschen in
Schutz, die von anderen längst schon verurteilt wurden. Mörder, Dirnen,
Zöllner, Sünder. Auch heute gibt es viele, die von der Welt verurteilt
werden, die aber in Wirklichkeit Freunde Gottes sind, weil sie sich in
reuiger und aufrichtiger Gesinnung bekehren. Der Zöllner kniete hinten
in der Kirche und klopfte sich an die Brust und betete: «Herr sei mir
armen Sünder gnädig». Der Pharisäer aber stand zuvorderst in der Kirche
und betete: «Herr ich danke dir, dass ich nicht bin wie jener Zöllner
dort.
Ich gebe den 10. Teil
den Armen und bringe Dir täglich ein Opfer dar». Christus sagt: «Jener
Zöllner ging gerechtfertigt aus der Kirche, der Pharisäer aber nicht».
Christus will uns damit sagen, dass es auf das Innere, auf das Herz, auf
die Gesinnung und Absicht des Menschen ankommt. Selbst wenn es uns immer
wieder misslingt, wir uns jedoch verbessern wollen und das Gute
anstreben und für das Gute kämpfen, wird uns Christus in Schutz nehmen.
Der scheinbare Glanz
einer noch so guten Tat wird uns jedoch nichts nützen, wenn diese in
falscher Absicht getan wird.
Es ist notwendiger
denn je, die Wahrheit, Richtigkeit und Schönheit der christlichen Ehe
neu zu entdecken, weil sie durch das gegenseitige Ja und durch den Bund
mit Gott, von Christus zur Würde eines christlichen Sakramentes erhoben
wurde. Keuschheit und Scham sind der aktive Umweltschutz im
Intimbereich, durch den der Lebensraum der Liebe erhalten bleibt.
Paulus schreibt: «Kein Unzüchtiger wird Anteil am Reiche Gottes erhalten».
10. Gebot:
Du sollst nicht begehren
deines nächsten Hab und Gut.
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Christus spricht viel
in Gleichnissen zu den Menschen. Er spricht so zu uns, dass es für
einfache Menschen stets glaubhaft und verständlich ist. Wenn er zu uns
sagt, Du sollst nicht stehlen, sagt er gleichzeitig, dass Geben froh und
glücklich macht.
Lassen wir doch
Mutter Theresa, eine der eindruckvollsten und einfachsten Frauen unserer
Zeit, die uns die Nachfolge Christi vorgelebt hat für das Zehnte Gebot
selber sprechen. Sie ist Christus nachgefolgt, indem Sie sich selber den
Ärmsten in aller Welt verschenkt hat. Wiederum zeigt sich darin, dass
die Liebe zu Gott und dem Nächsten alle Gebote in sich birgt und in
dieser vollkommenen Liebe kein anderes Gebot übertreten wird.
Die 10 Gebote Gottes sind die Grundlage unseres Glaubens, Schlüssel zum Himmelreich, zeitlos, unabänderlich und auch in der heutigen Zeit gültig wie damals als Christus sie einsetzte.
Der Begriff Sünde
bezeichnet jede Störung des Verhältnisses des Menschen zu Gott. Bereits
einige große Theologen des christlichen Altertums (Kirchenväter) haben
die Unterscheidung zwischen lässlicher und schwerer Sünde eingeführt.
Die schweren Sünden, auch Todsünden genannt, bezeichnen nach
traditioneller katholischer Lehre die Übertretung eines göttlichen
Gebots in klarer Einsicht und voller Freiheit des Handelns. Im
Unterschied zu den lässlichen führen die schweren Sünden nach dieser
Lehre zum Verlust der übernatürlichen Gnade und des ewigen Lebens.
Nach der katholischen
Glaubens- und Sittenlehre gibt es sieben besonders schwere (Haupt-bzw.
Tod-) Sünden:
·
Stolz,
·
Geiz,
·
Unkeuschheit,
·
Neid,
·
Unmäßigkeit,
·
Zorn,
·
religiös-sittliche Trägheit.
·
Aus ihnen erwachsen nicht nur andere Sünden, sie selbst entwickeln sich
wegen der Nähe zu menschlichen Ur-Antrieben auch leicht zu Lastern aus.
Die Lehre von den sieben Hauptsünden wurde in der mittelalterlichen
Theologie voll ausgebildet.
Damit eine Sünde als schwer zu beurteilen ist, muss
sie drei Voraussetzungen erfüllen:
Papst Johannes Paul II.
konkretisierte den Begriff Todsünde im Apostolischen Schreiben über
Versöhnung und Buße in der Kirche
Reconciliatio et paenitentia aus dem Jahr
1984 wie folgt:
Insgesamt kommt in
der Todsünde eine Abkehr von der in der Sündenvergebung durch die Taufe
begründeten Gemeinschaft mit Gott zum Ausdruck. Für die erneute
Vergebung der persönlichen Schuld ist aber keine weitere Taufe
erforderlich, sondern es genügt die vollkommene Reue, also die bewusste
Hinwendung zur Liebe Gottes. Im Bußsakrament, der Beichte, ist dem Büßer
die Vergebung von Todsünden überdies auch ohne Gewissheit über die
Vollkommenheit der Reue zugesagt.
Sünden entstehen nach der klassischen
Theologie aus sieben schlechten Charaktereigenschaften:
·
Superbia:
Hochmut (Übermut, Eitelkeit, Ruhmsucht)
·
Avaritia:
Geiz (Habgier, Habsucht)
·
Luxuria:
Genusssucht, Ausschweifung (Wollust)
·
Ira:
Zorn (Wut, Vergeltung, Rachsucht)
·
Gula:
Völlerei (Gefräßigkeit, Unmäßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
·
Invidia:
Neid (Missgunst, Eifersucht)
·
Acedia:
Trägheit des Herzens/des Geistes (Faulheit, Feigheit, Ignoranz)
Diese Charaktereigenschaften werden als Hauptlaster
bezeichnet. Sie sind selbst keine Sünden im engeren Sinne, jedoch die
Ursache von Sünden und können sowohl zu schweren als auch zu lässlichen
Sünden führen. Da die Hauptlaster Ursache und somit Wurzel von Sünden
sind, werden sie gelegentlich auch als „Wurzelsünden“ bezeichnet; auch
der Begriff „Hauptsünde“ ist gebräuchlich. Verwirrend und theologisch
falsch, aber umgangssprachlich gebräuchlich ist die Bezeichnung der
sieben Hauptlaster als „sieben Todsünden“.
Erstmals findet sich eine
solche Kategorisierung von menschlichen Lastern bei
Euagrios Pontikos Ende des 4.
Jahrhunderts. Er benennt acht negative Eigenschaften, von denen die
Mönche heimgesucht werden können. Invidia
gehörte für ihn nicht dazu, aber zusätzlich zu den oben genannten
Vana Gloria
(Ruhmsucht) und Tristitia
(Trübsinn). Papst Gregor I. (†
604) ordnete Trübsinn der Acedia
zu, die Ruhmsucht dem Hochmut und fügte dem Sündenkatalog den Neid
hinzu.
Schon damals wurden den Hauptlastern bestimmte
Dämonen zugeordnet, am weitesten verbreitet ist jedoch die Zuordnung des
Peter Binsfeld aus dem 16. Jahrhundert. Diese ordnet Luzifer den
Hochmut, Mammon den Geiz, Leviathan den Neid, Satan den Zorn, Asmodeus
die Wollust, Beelzebub die Völlerei und Belphegor die Faulheit zu.
Seit der mittelalterlichen
Theologie werden den Hauptlastern häufig die
Kardinaltugenden
gegenübergestellt, die verschiedene Teil-Tugenden zusammenfassen.
Zahlreiche Kirchenväter und Theologen befassten sich mit den Hauptsünden
und trugen auch zu ihrer Systematisierung bei. Papst Gregor I. stellte
ihnen etwa die „Sieben Gaben des
Heiligen Geistes“ gegenüber.
Im Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche aus dem Jahr 1992 wird als erste Hauptsünde nicht Hochmut, sondern Stolz genannt. Nach traditioneller Lehre der katholischen Kirche zieht die Sünde den zweiten Tod, die Höllen-Strafe nach sich, wenn man mit einer Todsünde im Herzen stirbt. Die Vergebung der Todsünde kann nur in der Beichte oder durch vollkommene Reue erreicht werden – auch bei vollkommener Reue ist die schnellstmögliche Beichte jedoch Pflicht. Ohne Beichte aller Todsünden verharrt der Gläubige im Zustand der Sünde, was die Teilnahme an der Kommunion verbietet, da diese Ausdruck der Gemeinschaft in der Taufgnade ist. In der persönlichen Beichte spricht die Kirche durch den Priester in persona Christi dem Sünder die notwendige Gewissheit über die göttliche Vergebung zu, da außerhalb des Sakraments keine Sicherheit über die vollkommene Hinwendung des Büßers zu Gott möglich ist. Im Bußsakrament hingegen genügt auch eine nur unvollkommene Reue für die wirksame Wiederherstellung der Taufgnade, da der Sünder sich bewusst wieder zur Gemeinschaft der Kirche bekennt.