Die Heilige Messe - eine Betrachtung in Wort und Bild -
Inhaltsübersicht
Einführung von S. E. Bischof Don Manuoel Pestana Filhuo
(Diözesanbischof von Anapolis)
Es dürfte völlig unnötig sein, für das Werk von Pfarrer Rudrof eine Empfehlung
zu schreiben, denn es empfiehlt sich von selbst. Dieses Werk ist geboren aus dem
Herzen und der Feinfühligkeit eines Heiligen, der den Widerstand seiner Demut
überwinden musste, um es zu veröffentlichen. Erfreulicherweise gibt es heute
schon Ausgaben in verschiedenen Sprachen.
Das christliche Volk ist
so reif geworden, dass es fähig ist, den Feinden seines Glaubens zu widerstehen.
Sie kommen von weit her, um das kostbare Dogma der hl. Eucharistie zu bekämpfen
und auf zynische und brutale Weise die Liebe des Gottessohnes der Lächerlichkeit
preiszugeben, der auf die Welt kam, um sich für uns bis zum Äußersten
hinzugeben. Auf diese Weise möchten sie die Quelle der Gnade und Heiligkeit für
unser ewiges Leben völlig unfruchtbar machen, ja, noch mehr, das Brot, das vom
Himmel herabstieg und seinen Leib und sein Blut, das für die Menschen geopfert
wurde, seiner Wirkung für die Vereinigung mit Gott und das ewige Leben gänzlich
berauben (Joh 6, 51
.53f).
Pfarrer Rudrof habe ich persönlich kennen gelernt als
einen Gottesmann, der ganz und gar ins Übernatürliche hineinversenkt war. -
Leider ist er ein noch unbekannter Apostel der Heiligen Messe. Er kann an die
Seite des Paters Zoffoli C. P. gestellt werden, der einem Vulkan gleich
Verteidiger der Heiligen Eucharistie war: Die Eucharistie oder nichts“, rief er
mit aller Kraft.
Vor kurzem haben uns beide verlassen, oder besser gesagt, sie wurden an eine
andere Front gerufen. Von dort inspirieren und helfen sie uns, die Gaben des
Glaubens und der Liebe, die uns der Herr anvertraut hat, treu zu bewahren. Sie
wollen uns den großartigen und einmaligen Schatz des geistlichen Lebens der
Christenheit retten.
In Jesus und seiner Mutter Anäpolis, 21.8.1996 Fest des
heiligen Pius X., des Papstes der Eucharistie DOM MANOEL PESTANA FILHO
Diözesanbischof von Anapolis “Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren“
(Fatima)
Lebenslauf von Pfarrer Franz Rudrof
Pfarrer Franz Rudrof wurde am 21. November 1912 (Fest Maria Opferung) in
Oberhausen-Augsburg geboren. Er war das jüngste von sieben Geschwistern. Bereits
mit 13 Jahren verlor er seinen Vater(+ 04.05.1926), der von Beruf Stuckateur
war, aber aufgrund der geringen Nachfrage umschulen musste und bei der Bahn
tätig war. Dieser Arbeitsbereich - er hat sich zum Eisenbahnassistenten
hochgearbeitet - überforderte jedoch manchmal die Kräfte der künstlerisch
begabten und feinsinnigen Person.
Franz Rudrof musste aber noch weitere Schicksalsschläge in der Familie
hinnehmen. Sein älterer Bruder starb schon mit 9 Jahren (+28.10.1920) und auch
den frühen Tod seiner Schwester Josefa (14.04.1909 - 27.06.1930) konnte er nur
schwer verkraften. (“Auf Händen hätte ich sie getragen, hätte ich sie retten
können.“) Für die Mutter war es bereits das fünfte Kind, das sie zu Grabe tragen
musste, denn die ersten beiden Kinder kamen tot zur Welt (April 1902; März 1903)
und das dritte Kind, Maria, starb bereits nach fünf Tagen (+08.12.1904). Seine
älteste Schwester, Maria Antonia, geboren am 23.01.1907 trat 1920 in Schlehdorf
/ Vierzehnheiligen dem Orden der Dominikanerinnen bei und war bis ins hohe Alter
in der Mission in Südafrika tätig. (Sr. Bonaventura starb am 10.11.1989).
Schließlich lebte Franz Rudrof allein mit seiner Mutter, um die er sich
fürsorglich kümmerte. Er hatte Technisches Zeichnen gelernt und erhielt von der
Firma Epple und Buxbaum ein hervorragendes Zeugnis für seine Zuverlässigkeit und
seine sorgfältige Arbeitsweise. Dennoch spürte er, dass dies noch nicht die
eigentliche Berufung war. Er erkannte immer klarer, dass Gott ihn zum Priester
berufen hatte.
So holte er das Abitur nach und nahm das
Theologiestudium in Dillingen auf. 1937 starb seine Mutter. Der 2. Weltkrieg
begann. Kurz vor der Priesterweihe wurde Franz Rudrof als Sanitätssoldat nach
Miesbach eingezogen. Unerwartet bekam er zusammen mit vier weiteren Alumnen am
23.12.1940 drei Tage Sonderurlaub, um die Priesterweihe empfangen zu können.
Noch am gleichen Tag erhielten die fünf Priesteramtskandidaten
“Blitzexerzitien“, von ihnen selbst so bezeichnet, zur Vorbereitung auf die
Weihe, die am Heiligen Abend 1940 in der Hauskapelle des Augsburger
Antoniushauses von Weihbischof Dr. Franz Xaver Ebene vorgenommen wurde. Am 1.
Weihnachtsfeiertag fand in seiner Heimatpfarrei St. Josef (Oberhausen) die
Primiz statt
- aufgrund der Einschränkungen der Nazis (kein Festzug, kein Gottesdienst im
Freien) ganz schlicht, aber feierlich und auf das liturgische Geschehen
konzentriert.
Schon am Stephanstag wurde Franz Rudrof als
Sanitätssoldat wieder eingezogen und musste nach Russland, wo er das namenlose
Leid des Krieges bei der Versorgung der verwundeten Soldaten dramatisch
miterlebte. Er sorgte dafür, dass sein Kreuz immer auf dem Operationstisch lag.
Dort hatte er auch öfters Gelegenheit, mit den Ärzten und den Soldaten das
heilige Messopfer zu feiern. Nicht nur als hervorragender Sanitäter war es ihm
möglich, den oft ganz entsetzlich verwundeten Soldaten beizustehen, sondern noch
viel mehr als Priester - vor allem durch das Sakrament der Krankensalbung.
Mehrmals konnte er schwer verletzte, von den Ärzten schon aufgegebene Soldaten
körperlich und seelisch wieder aufrichten: Ein Soldat mit Bauchdurchschuss
erbrach den eigenen Darminhalt - ein sicheres Zeichen des nahen Endes - und
wurde von den Ärzten als Todeskandidat den Krankenschwestern übergeben.
Pfarrer Rudrof sprach ihm Mut zu, nicht aufzugeben,
spendete die Krankensalbung und wachte die ganze Nacht bei ihm. Als sich am
nächsten Tag die Ärzte erkundigen wollten, wann der Patient gestorben sei, war
der Soldat bereits auf dem Weg der Genesung. Trotz der Strapazen eines
Sanitätssoldaten (Schwerverwundete auf dem Rücken aus dem Kampffeld zu tragen,
sie medizinisch zu versorgen, gefallene Soldaten zu bestatten, die Angehörigen
in ausführlichen Briefen zu benachrichtigen und zu trösten, wozu er oft die
Nächte hernahm,...) gelang es Pfarrer Rudrof. Zeit für das betrachtende Gebet
herauszuschlagen, indem er die langen Märsche zur Betrachtung nützte.
Eindrucksvoll schildert er im folgenden Kapitel, wie in diesem Zusammenhang die
Bilder zur heiligen Messe entstanden.
Franz Rudrof kam nach dem Krieg als Benefiziat nach Dinkelsbühl und Haunswies.
1954 wurde ihm die Pfarrei Igenhausen übertragen, die er bis 1974 betreute. Zwei
Herzinfarkte zwangen ihn, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Nach seiner
Genesung trat er der Marianischen Priesterbewegung bei, deren Verbreitung er in
Deutschland maßgebend vorantrieb. In diesem Apostolat manifestierte sich seine
uneingeschränkte Liebe zu Maria und sein unerschütterliches Vertrauen in ihre
Gnadenvermittlung. Seine marianische Gesinnung und seine tiefe Liebe zur
heiligen Eucharistie (‘Die heilige Messe ist mir alles‘ in einem Brief an
Augustin Kardinal Mayer) kennzeichnen seine Priesterpersönlichkeit. Am
24.12.1990 feierte Pfarrer Rudrof in Ottobeuren sein goldenes Priesterjubiläum.
Er verstarb am 06. Februar 1995 im 83. Lebensjahr. Sein Grab befindet sich in
Ottobeuren ganz nahe der Friedhofskapelle mit dem Kerkerheiland (2. Grab
rechts).
Heilige
Messe
-
Geheimnis unseres Glaubens
Das schrieb Herr Pfarrer Franz Rudrof selbst:
Drei Wochen vor der
geplanten Priesterweihe wurde ich zum Militärdienst der Sanitätssoldaten
eingezogen. Doch mit drei Mitbrüdern bekamen wir eigenen Urlaub. So war am 23.
Dez. 1940 nachmittags die Heimfahrt von der Kaserne. Am 24.12. war
Priesterweihe, am 25.12. Primiz. Beim Kirchengebet der Primizmesse kam mir der
Gedanke: Was weiß ich eigentlich von der heiligen Messe?
Nach der Ausbildung
meldete ich mich zu einem Feldlazarett. Ein solches Lazarett ist in zwei Stunden
auf- wie abgebaut und wird hinter der kämpfenden Front eingesetzt. Wegen der
schlechten Straße im Osten waren wir pferdebespannt. Unsere Wagen waren
überbeladen. So gab es kein Aufsitzen. In Kattowitz, Oberschlesien wurden wir
vom Zug abgeladen. Von da aus ging es zu Fuß durch Polen zum Kriegsbeginn bis an
die polnische Grenze, dann im Krieg weiter über Lemberg bis Kiew, dann nach
Moskau und Tula. Auf dem ganzen Fußweg war ich allein einem Wagen als Begleiter
zugeteilt. Wo nicht Strapazen uns den Atem nahmen, habe ich auf allen Wegen
immer nur über die heilige Messe nachgedacht. An einigen Tagen waren dabei 90 km
zu laufen. In einem Bombenurlaub kam ich mit einem Jesuitenpater zusammen, der
mir in der Betrachtung weiterhalf, danach noch mit Briefen.
Nach Kriegsende wurde ich als Benefiziat in Dinkelsbühl schwer krank.
Schulverbot wegen Gefahr einer offenen Lungentuberkulose! Kur in einem
Krankenhaus. Da malte ich die Bilder der heiligen Messe 1951.
Das Wort Mariens 1986 an
meine todkranke Sühneseele, die ich betreute: Nach der Reinigung der Menschheit
wird die tridentinische Messe wieder die einzige Jubelmesse der Kirche sein,
drängte mich, das Büchlein drucken zu lassen, nur unter dem Gedanken, es nach
der Reinigung zu verteilen. Maria wollte sie aber jetzt.
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